Paul Messis – "Goodbye"

Die zweite LP von Paul Messis, „Case Closed“, ist bereits im Frühjahr erschienen, aber sie dreht immer noch sehr häufig ihre Runden auf meinem Plattenspieler, denn sie wird mit jedem Hören ein Stückchen besser. Garagenpunk mit lupenreiner Attitüde, die ist bei Herrn Messis immer sowohl abgefuckt als auch abgehoben und mit einem unbeirrbaren Selbstbewusstsein versehen, was u.a. den Lyrics sehr gut tut. Was ebenso gut tut ist, dass Messis musikalisch von seinen Band-Homies von „The Higher State“ unterstützt wird, mit Mole am Schlagzeug und Marty mit einigen Background Vocals. Und so hopsen sie auch locker und anmutig über die extrem schwierige Hürde, „No Use In Trying“ von den Five Bucks zu covern.

„Goodbye“, den letzten Song, mag ich besonders, deswegen hier gefeatured; außerdem gibt es ein schönes Video von Herrn Messis zu "It Doesn't Matter To Me", einem weiteren Highlight


und nicht zuletzt: kauft seine LP, es lohnt sich für alle Menschen, die mit 60s Garage, 12-String Gitarren und Hass etwas anfangen können. Denn für alle anderen Idioten ist diese Platte gemacht, wenn auch nicht wie gemacht.









King James And The Royal Jesters – "I Get A Feeling"

Auf eine andere Single des PLATO Labels sind sie alle gerade heiß wie Jupp; und während "die" alle am Outcasts-Stand stehen und sich mit Höchstpreisen überbieten, bin ich zum King James And The Royal Jesters-Stand gelatscht und hab mir schnell deren Single gesnaked, denn die kostet nur ein Tausendstel und ist auch toll! Vorausgesetzt, man mag es moody – aber davon ist bei meinen zweieinhalb Zuhörern ja durchaus auszugehen, sonst wärt Ihr ja nicht hier.




The Other Tikis – "Bye Bye Bye"

The Other Tikis, eine scheinbar wechselhafte Band aus Kalifornien, vielleicht hätten sie sich lieber "The April Weather" nennen sollen, aber da es in Kalifornien ja gar kein Aprilwetter gibt, ist das wohl ein halbwegs dämlicher Vorschlag, der ohnehin 47 Jahre zu spät kommt.

Von dieser Single gibt es 2 unterschiedliche Pressungen auf unterschiedlichen Labels, einmal als "Tikis", einmal als "Other Tikis". Diese hier ist die bessere, da etwas flotter und garagiger. Wechselhaft auch der Song: der B-Teil der Strophe ist unglaublich cool und einprägsam, während der Refrain an sich eher ein wenig nervt. Die Brücke zur Strophe ist dann wiederum perfekt. 

Blues Inc. – "Tell Me Girl"

Monster magic Moodyness regiert diese Single, und das mit einer einzigen, eingängigen Melodie, die man nie im Leben wieder vergessen kann – wer es doch tut, ist ein Mensch ohne Herz und Verstand. Erstaunlicherweise kommt in diesem Song aus dem Jahr 1966 keine Farfisa-mäßige Quietsche-Orgel, sondern ein E-Piano zum Einsatz. Aber nicht einmal das kann diesem Hit in die Suppe pusten, im Gegenteil.

 Die Band kam übrigens aus Fort Wayne, Indiana. Und jetzt: Ohrwurm marsch!



Sir Winston & The Commons – "Come Back Again"

Noch eine Single auf dem soma Label. Die A-Seite kennt ja jeder von Back From The Grave Vol. 1: "We're Gonna Love", ein kruder Dancefloor Fuzz Punker. Doch Moment: A-Seite? Nix, die A-Seite ist dieser Song hier, eine leicht poppige moody Nummer namens "Come Back Again". Vermutlich die Entscheidung des Produzenten, das gefälligere Lied auf A zu packen. Auf jeden Fall macht es seinem Namen alle Ehre: kommt mit seiner Melodie immer wieder in Dein Ohr gekrabbelt. Und bestätigt doch: auch die B-Seite immer anhören, man könnte einiges verpassen.

The Boys Next Door – "Suddenly She Was Gone"

Die erste von drei Singles der Jungs von nebenan – nebenan vorausgesetzt, Dein Haus stand 1965 in Indianapolis. Wie alle anständigen Schlagzeuger war auch dieser offensichtlich Fan von Ringo Starr, der Sänger ist top mit seinem Tambourine, jetzt noch ein Fuzz-Solo und der Song ist unsterblich! ... Nein, statt dessen ein Orgel-Break, auch sehr cool, aber so bleiben die Boys Next Door eine Spur zu brav, um aus eben dieser Rolle herauszufallen. Vielleicht wollten sie es ja auch gar nicht.