The Five Bucks – "Now You're Mine"

Es gibt kaum etwas Schöneres, als wenn man eine Single wegen der A-Seite kauft, und eines Tages denkt "ach, die ist so toll, mal sehen was die auf der B-Seite machen". Meist geht das aber in die Hose, und nach 10 Sekunden wird kopfschüttelnd die Nadel aus der Rille gerupft. Aber heute nicht, heute entpuppte sich das Bschenputtel als tollster Song, den man seit langem gehört hat. Diese moody Psych Stimmung bekommt man nur mit 60er Instrumenten und Aufnahmetechnik hin. The Five Bucks kamen aus Ann Arbor, Michigan, meine Güte, wie viele meiner Lieblingsbands wollen denn da eigentlich noch herkommen? 1967 nannten sie sich in "Byzantine Empire" um. Dieses Königreich haben sie sich verdient. Warum der Song allerdings "Now you're mine" heißt und nicht "Now you're gone", bleibt ein Rätsel. Aber ohne Rätsel ist es ja auch langweilig, und die schönsten verstecken sich auf B-Seiten.

The Raving Madd – "Boundaries"

Eine spukige Acid Ballade, relativ unbekannt weil auf keiner Compilation. Thema ist der schmale Grat zwischen Sanity und Insanity, der ja durch LSD auch nicht unbedingt breiter wird. Der Harmonie-Gesang ist wirklich toll, besonders im B-Part. Dann kommt ne dicke Portion Pathos ins Spiel, durch die Streicher. Aber genau in dem Moment, wenn man denkt "OK, reicht jetzt" (bei Minute 1:46), kommt wieder dieser B-Part, aber wie, und versöhnt so sehr, daß das Streicher-Finale dann auch voll in Ordnung geht.

Nervous Breakdown – "I Dig Your Mind"

Wer Quietsche-Orgel mag, wird sich hier wohl fühlen. Ein toller Song, wenn auch vielleicht ein bißchen abgedroschen mit dem "Mind" Ding, das mußte damals ja ständig gesungen werden, auch von Leuten, die nicht so recht wußten, warum. Verkaufte sich 1967 halt gut, Lieder über Gehirne und Drogen und so. Aber, aufgepasst: produziert von Rusty Evans! A-ha! Der Homie hat doch das legendäre Album "Psychedelic Moods by The Deep" aufgenommen. Na, der wußte allerdings, was Mind ist. Fo' shizzle.

The Seeds – "Can't Seem To Make You Mine"

The Seeds, aus Why-Oh-Ming! Nein, Quatsch, natürlich aus L.A. ... Muß man nicht viel drüber erzählen. Sky Saxon, der Sänger, ist letztes Jahr gestorben, am selben Tag wie Michael Jackson, hat natürlich keiner mitbekommen. R.I.P.! Unzählige Hits, dieser hier aber gehört zu meinen absoluten Favoriten. Im Moment sogar auf Platz 1 der Radio Shy-C Charts. Oooowwwhh!