We The People kamen aus Florida und haben zwischen 1966 und 1968 sieben Singles aufgenommen. Doch obwohl das Songwriting bei allen Singles extrem gut und abwechslungsreich ist, blieb ihnen größere Bekanntheit verwehrt. Was schade ist, und was ich hiermit gerne ändern möchte. Nicht, daß die zwei Nasen, die bei Radio Shy-C einschalten, groß ins Gewicht fallen. Aber besser zwei Nasen mehr als gar keine!
Zur Abwechslung mal was aus den 90ern und aus England. Kinks-inspirierter 3-Akkord Punk mit astreinem Text:
I need your arms to wrap around me
I need your legs to wrap around me, yay
I need your eyes to wrap around me
But what I always really really want and need is baby to put your touch on me
Da krieg sogar ich gute Laune, und das will was heißen.
Auch aus Grand Rapids, Michigan. Die JuJus haben zwei super Singles veröffentlicht. Dies ist ihre erste von 1966. Neben vielen Dingen gefallen mir die Gitarrenbreaks, die nur aus Schrammel-Akkorden bestehen, am besten. Feathered Apple bringt übrigens im Frühjahr eine E.P. von den JuJus heraus, mit ein paar unveröffentlichten Aufnahmen. Sollte man sich nicht entgehen lassen!
Legendärer Song dieser Band aus Minneapolis. Gibt es nur als Acetat, vermutlich 1967 aufgenommen. Zum Glück hat es mal jemand entdeckt und pressen lassen, unter anderem auf zahllosen Compilations. Wenn ein Song die Bezeichnung Acid Punk wirklich verdient, dann bitte dieser. Gruselige Soundeffekte, Fuzz-Gewitter, ein rollender Beat und dieser fantastische Gesang, es ist einfach zu herrlich. Turn on/up!
P.S.: Von den unzähligen Bands, die diesen Hit gecovert haben, ist die Version von den Dwarves wohl die beste, wenn auch nichts für schwache Nerven.
Nochmal ein Lied von den English Setters. Aus Washington, bzw. später Virginia. Und nicht nur räumlich, sondern auch vom Sound her immer mehr Richtung New England Garage, der schönsten Garage der Welt.
Yeah! I want my woman.
Wer Quietsche-Orgel mag, wird sich hier wohl fühlen. Ein toller Song, wenn auch vielleicht ein bißchen abgedroschen mit dem "Mind" Ding, das mußte damals ja ständig gesungen werden, auch von Leuten, die nicht so recht wußten, warum. Verkaufte sich 1967 halt gut, Lieder über Gehirne und Drogen und so. Aber, aufgepasst: produziert von Rusty Evans! A-ha! Der Homie hat doch das legendäre Album "Psychedelic Moods by The Deep" aufgenommen. Na, der wußte allerdings, was Mind ist. Fo' shizzle.
Die Rationals aus Ann Arbor, Michigan, der Ort, aus dem auch The Stooges und The M.C. 5 kamen. Dies ist ihre dritte von insgesamt 15 Singles, und wie ich finde: ihre beste.
Einer der besten Songs der 60er aus New Mexico, und einer der besten Garagen Punk Songs überhaupt. Super Sound, die ganze Zeit Vollgas und dazu diese seltsamen Lyrics: "Now put your love in a bag and swing it round your head babe, yeah, it can't be done baby I know". Nicht nur pretty quick, sondern auch pretty lässig.
Liebe auf das erste Hören war es Mitte der Neunziger, als sich zum ersten Mal der Sampler "Class Of '66" auf meinem Plattenspieler drehte. Die Nadel wurde ständig wieder in die Einlaufrille dieses Songs der Impacts aus Oregon gesetzt, und trotz dessen ich ihn inzwischen tausendfach gehört habe, ist es immer noch so wie beim ersten Mal. Das muß dann wohl wahre Liebe sein.
