The Higher State – "In A World That Just Don't Care"

Dies ist der beste "Neo Garage" Song des Jahres, wenn nicht des Jahrzehnts. The Higher State bestehen inzwischen "nur noch" aus Gründungsmitglied Marty und Neuzugang Paul Messis (der diesen Song geschrieben hat), und ich freue mich jetzt schon auf deren neues Album, das im Frühjahr 2016 kommen wird. Freuen ist sehr untertrieben, die LP wird der KILLER, aus gut unterrichteten Quellen weiß ich das jetzt schon. So oder so, dies ist mein Lieblingslied 2015. 12/10 Punkte und sechs Sterne deluxe:

Hier kaufen, pronto.

The Higher State – "No Feeling At All"

Bereits Ende letzten Jahres kam die dritte LP der Folkestone-Helden "The Higher State" auf 13 'o clock Records heraus, und sie ist so großartig, dass es mir schwer fiel, einen der 12 Songs herauszupicken. Auf der A-Seite gibt es nur Hits, "Jagged Words" klingt, als würden die Byrds wieder fliegen, "Sky Clears To Blue" ist eine bewundernswert depressive Geschichte, "Why Don't You Prove It", von Paul Messis geschrieben, bringt eine Prise Wut in das sonst sehr harmonische Soundgefüge. Die B-Seite ballert mit dem ebenfalls als Single veröffentlichten "Potentially (Everyone Is Your Enemy)" los und schließt mit dem inhaltlichen Volltreffer "Try Slowing Down". Dass die Jungs sich in Sachen Sound und Produktion keinerlei Blöße geben, liegt auf der Hand; schließlich beschäftigen die sich seit über 20 Jahren mit analogen Fuzz und Jangle Sounds.

Lange Rede, kurzes Fazit:
– ich habe mich für den Song "No Feeling At All" entschieden
– ich freue mich, die Band beim diesjährigen Garageville Festival zu sehen
– ich finde es gut, dass Du Dir jetzt die Platte kaufst

Paul Messis – "Goodbye"

Die zweite LP von Paul Messis, „Case Closed“, ist bereits im Frühjahr erschienen, aber sie dreht immer noch sehr häufig ihre Runden auf meinem Plattenspieler, denn sie wird mit jedem Hören ein Stückchen besser. Garagenpunk mit lupenreiner Attitüde, die ist bei Herrn Messis immer sowohl abgefuckt als auch abgehoben und mit einem unbeirrbaren Selbstbewusstsein versehen, was u.a. den Lyrics sehr gut tut. Was ebenso gut tut ist, dass Messis musikalisch von seinen Band-Homies von „The Higher State“ unterstützt wird, mit Mole am Schlagzeug und Marty mit einigen Background Vocals. Und so hopsen sie auch locker und anmutig über die extrem schwierige Hürde, „No Use In Trying“ von den Five Bucks zu covern.

„Goodbye“, den letzten Song, mag ich besonders, deswegen hier gefeatured; außerdem gibt es ein schönes Video von Herrn Messis zu "It Doesn't Matter To Me", einem weiteren Highlight


und nicht zuletzt: kauft seine LP, es lohnt sich für alle Menschen, die mit 60s Garage, 12-String Gitarren und Hass etwas anfangen können. Denn für alle anderen Idioten ist diese Platte gemacht, wenn auch nicht wie gemacht.









The Hierophants – "The Untimely Death Of The One You Love"

Diese Woche gab es seltenen Anlass zur Freude, denn: ein Paket aus dem weit entfernten Geelong, Australien, landete in meinem Briefkasten. Geelong, das wisst Ihr ja inzwischen, ist das Zentrum des Universums. Dort wurden He-Man, George Harrison, Elvis, Big Mama Thornton, Robin Hood, Link Wray, Psycho Mantis, Sponge Bob und Mutter Theresa geboren, und teilweise leben sie auch immer noch oder wieder dort. Und gehen auf Konzerte der Frowning Clouds und der Living Eyes.

Wer da sonst noch lebt, ist z.B. Zak Olsen, seines Zeichens Gitarrist und Sänger bei den Frowning Clouds. Und wenn dem der Hype auf den Keks geht, geht er in eine seine anderen Bands und bastelt was anderes, z.B. bei den Hierophants.

Deren E.P. regiert. "The Untimely Death Of The One You Love" klingt ein wenig nach Frowning Clouds, aber auf Tranquilizern: ordentlich Reverb auf die Gitarre plus eine eingängige Melodie. Dann gibt es noch "Wray Gunn", der Titel sagt alles, es sei denn, Du bist auf einem Ohr blöd. "Beat Your Chest For The Hierophants" ist das beste meditative Gedröhne seit "We Will Fall" von den Stooges, und "Death And Burial Of The Hierophants" schließt den Kreis und haut eine Kerbe direkt neben das erste Stück. 

"Recorded February 2010 with Webcam and Audacity" ist dann die Fußnote, die alles perfekt macht. Erschienen auf dem momentan besten Label der Welt: ANTI FADE, aus, Sie haben es erraten, Geelong in Australien. 

Hier kaufen, bevor es zu spät ist und Du sterben musst! Es gibt nur 300!

The Mentalettes – "Fine, Fine, Fine"

Yeah yeah yeah, die erste Single der Mentalettes ist endlich da, und sie ist fine, fine, fine! Die Mentalettes sind 3 singende Girls und 4 Jungs (a.k.a. The Obsidians) mit Hauptquartier in Berlin. Da habe ich sie auch das erste Mal geahnt, denn sie haben als Vorband der Frowning Clouds gespielt und das war ein ganz und gar fantastischer Abend, bis auf dass die Polizei wegen der Lautstärke genervt und das Konzert irgendwann beendet hat. 

Egal, denn jetzt kann man ihre Platte kaufen und sehr laut aufdrehen, was ich beides ausdrücklich empfehle. "Fine, Fine, Fine" ist eine das Original easy toppende Coverversion von Judy Hughes Soul Hit mit chefmäßiger Orgel und super 3-stimmigem Gesang. Besonders mag ich, wie die Stand-Tom reingemischt wurde, RUMM BUMM! Superhit!

Die B-Seite, "Do You Love Me", ist selbstgeschrieben und klingt wie 10 tolle Garagensongs auf einmal. Guck Dir hier das Video mal an, dann schnallst Du was da los ist bei denen.

Sogar der derbste Blindfisch unter den Garagenspacken muss einsehen, dass 2013 das Jahr der Mentalettes sein wird. Im Frühjahr spielen sie beim Hipsville in England, hoffentlich auch beim Garageville in Hamburg und jetzt im Dezember noch ein paar Shows mit der Jon Spencer Blues Explosion. Da geht was!

Hier kaufen: http://www.copasetic.de/index.php?lang=3&id=4&sub=6&detail=2139

TheMentalettes.com

 

Allah-Las – "Long Journey"

Die Allah-Las kommen aus Kalifornien, haben just ihre erste LP veröffentlicht (auf der ihre beiden Singles auch enthalten sind) und spielen einen extrem lässigen West Coast Surf Garagen Psych. Hier covern sie "It's Been A Long Journey" der Roots von 1965, mit leicht umgewandeltem Text in den Strophen und in stonedtem Zeitlupentempo. Perfekt!

Übrigens, die Allah-Las kommen demnächst auf Europa-Tour, leider nicht nach Hamburg, aber the long journey nach Berlin werde ich wohl antreten. 

Die LP gibt es in jedem guten Plattenladen, momentan zurecht vielerorts ausverkauft.

allah-las.com
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The Frowning Clouds – "Propellers"

Wenn man morgens zum Briefkasten latscht und darin findet sich Post aus Australien, von Anti Fade Records, dann ist der Tag gerettet. Im Päckchen: die neue Single der Frowning Clouds, meiner Lieblingsband. Das wird auch so bleiben, denn sie klingt wie alles von ihnen: unbekümmert, frisch und lässig. Zwar lassen sie es diesmal etwas gemächlicher angehen, aber beide Songs bouncen nur so vor Spielfreude und in Punkto 3-Gitarren-in-einer-Sixties-Band-unterbringen-ohne-dass-es-nervt macht denen niemand auf der Welt etwas vor. "Girl I've seen your eyes they propel me", ist das geil! Ich freu mich schon auf die nächste LP und verbleibe mit zwei dicken Ohrwürmern und

6 von 5 Sternen

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The Living Eyes – "Ways To Make A Living"

Geelong ist eine kleine Stadt im Süden Australiens, und interessanterweise kommen dort die besten Garagenbands dieser Zeit her. Nach den Frowning Clouds nun also ihre Freunde und Labelmates "The Living Eyes", deren neue Single, wie man hier hören kann, ein absoluter Kracher ist. Es schremmelt so toll, und der Gesang nölt vor sich hin, es werden schön wenig Akkorde verwendet, und ausschließlich gute! Also, ihr könnt ja sagen was ihr wollt, mir sowieso egal, ich sage: dieses Lied ist eine glatte 10/10. Am liebsten würde ich es den ganzen Tag hören. Mach ich jetzt auch.

Hier kaufen (die neue Frowning Clouds und die Hierophants Single gleich mitbestellen): ANTIFADE RECORDS.