The Deep – "When Rain Is Black"

Es gibt nicht so wirklich viele Dinge/Situationen/Stimmungen/.../Songs im Leben, in denen alles perfekt ist. Aber, wenn Du glaubst: nie im Leben ist überhaupt irgendetwas auf der Welt perfekt, dann hast Du die LP "Psychedelic Moods" von The Deep wohl noch nie gehört. Oder was?

The rain that filled the sky was black
The blood that filled my veins was white
The sea through which I walked was grey
And I was glad
For I knew no pain, no joy, no fear
And I thought that I was dead

Flashjunkies – "Fire"

Die Flashjunkies waren eine 2-Mann Band aus Bremen, die 1998 eine 6-Track E.P. auf ihrem selbst ausgedachten Label "Ostern Überall" herausgebracht haben. Ihren Smash Hit "Durch Die Tür" kennt inzwischen jedes Kind. Doch nur Hardcore Fans erinnern sich an "Fire", eine top positive mega moody Ballade mit echtem Feuer und echtem Alarm, die eigentlich auch auf der E.P. sein sollte, es aber "nicht geschafft hat".

Jetzt, 16 Jahre später, hat sie es immerhin ins Internet geschafft. Long live the Flashjunkies! Und Frohe Ostern, überall.

 

The Higher State – "No Feeling At All"

Bereits Ende letzten Jahres kam die dritte LP der Folkestone-Helden "The Higher State" auf 13 'o clock Records heraus, und sie ist so großartig, dass es mir schwer fiel, einen der 12 Songs herauszupicken. Auf der A-Seite gibt es nur Hits, "Jagged Words" klingt, als würden die Byrds wieder fliegen, "Sky Clears To Blue" ist eine bewundernswert depressive Geschichte, "Why Don't You Prove It", von Paul Messis geschrieben, bringt eine Prise Wut in das sonst sehr harmonische Soundgefüge. Die B-Seite ballert mit dem ebenfalls als Single veröffentlichten "Potentially (Everyone Is Your Enemy)" los und schließt mit dem inhaltlichen Volltreffer "Try Slowing Down". Dass die Jungs sich in Sachen Sound und Produktion keinerlei Blöße geben, liegt auf der Hand; schließlich beschäftigen die sich seit über 20 Jahren mit analogen Fuzz und Jangle Sounds.

Lange Rede, kurzes Fazit:
– ich habe mich für den Song "No Feeling At All" entschieden
– ich freue mich, die Band beim diesjährigen Garageville Festival zu sehen
– ich finde es gut, dass Du Dir jetzt die Platte kaufst

The Frowning Clouds – "Submarine"

Hier ist das neue Album der Frowning Clouds, "Whereabouts", nach gefühlten 1000 Jahren... und es dauert auch eine Weile, bis man es kapiert. Erst dachte ich, ich hab keine Lust, es zu kapieren. Aber jetzt, wo ich es getan habe, bin ich sehr froh. Ein Schritt aus der Garage in Richtung Pop und Psych. Und Pop ist hier so gemeint, dass die Frowning Clouds ihre ohnehin schon ausgeprägte Fähigkeit, Melodien auf ein Brett zu nageln, auf dieser LP perfektioniert haben, die Bretter sind jetzt nur nicht mehr 2 Minuten, sondern doppelt so lang. Das Gute und gleichzeitig Schlechte mag höchstens sein, dass man das beim ersten und evtl. auch beim 5ten Hören noch nicht rallt, wie subtil und ausgefeilt diese Melodien sind, und dass sie einem nicht mehr mit der Brechstange serviert werden. Langer Atem will bewiesen und belohnt werden.

Ich sag's Euch, ab dem 7ten Mal rallt's und rollt's, es gibt so viele Querverweise, dass einem schwindelig wird (und sie dazu einen eigenen Song schreiben mussten: "Shoe Suede Blues"), doch letztlich sind alle wieder vereint im Himmel – die Frowning Clouds und der zuerst skeptische, mittlerweile aber verzückt nickende ShyC.

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Paul Messis – "Goodbye"

Die zweite LP von Paul Messis, „Case Closed“, ist bereits im Frühjahr erschienen, aber sie dreht immer noch sehr häufig ihre Runden auf meinem Plattenspieler, denn sie wird mit jedem Hören ein Stückchen besser. Garagenpunk mit lupenreiner Attitüde, die ist bei Herrn Messis immer sowohl abgefuckt als auch abgehoben und mit einem unbeirrbaren Selbstbewusstsein versehen, was u.a. den Lyrics sehr gut tut. Was ebenso gut tut ist, dass Messis musikalisch von seinen Band-Homies von „The Higher State“ unterstützt wird, mit Mole am Schlagzeug und Marty mit einigen Background Vocals. Und so hopsen sie auch locker und anmutig über die extrem schwierige Hürde, „No Use In Trying“ von den Five Bucks zu covern.

„Goodbye“, den letzten Song, mag ich besonders, deswegen hier gefeatured; außerdem gibt es ein schönes Video von Herrn Messis zu "It Doesn't Matter To Me", einem weiteren Highlight


und nicht zuletzt: kauft seine LP, es lohnt sich für alle Menschen, die mit 60s Garage, 12-String Gitarren und Hass etwas anfangen können. Denn für alle anderen Idioten ist diese Platte gemacht, wenn auch nicht wie gemacht.









Woods – "Size Meets The Sound"

Würde man mich fragen "Was ist Deine Lieblingsband?" würde ich antworten "Blöde Frage". Würde der Fragende jedoch daraufhin eine Waffe auf mich richten und "Sag schon!" fauchen, wäre die Antwort: "Woods!".

"Bend Beyond" ist Woods sechstes oder siebtes Album, je nachdem wie genau man das nimmt, und wie alle ist es außerordentlich hervorragend. Auch wenn sie endgültig Abschied vom Lo-Fi Kassetten Sound der ersten Veröffentlichungen nehmen, klingt die LP null glatt oder überproduziert. Die Vorliebe für strange Sounds (Delay, Reverb, Bandecho, Fuzz) und alte Instrumente lässt ihre Wurzeln im Underground, während der Baum kontinuierlich wächst und Sänger Jeremy Earl eine unglaubliche Melodie nach der anderen auf Tasch hat. 

"Size Meets The Sound" ist eines der vielen Highlights auf "Bend Beyond", mit dem tollen 12saitigen Thema, superverzerrten Gitarren im Hintergrund und den vielen coolen Ideen zwischendrin.

Genau wie die Allah-Las LP ist auch "Bend Beyond" momentan fast überall ausverkauft, am besten also direkt beim Bandeigenen Label ordern und dabei gleich noch alle anderen erhältlichen Veröffentlichungen mitnehmen. Ist ja bald Weihnachten, und unterm Baum macht sich eine Woods Platte besonders gut.

 

Allah-Las – "Long Journey"

Die Allah-Las kommen aus Kalifornien, haben just ihre erste LP veröffentlicht (auf der ihre beiden Singles auch enthalten sind) und spielen einen extrem lässigen West Coast Surf Garagen Psych. Hier covern sie "It's Been A Long Journey" der Roots von 1965, mit leicht umgewandeltem Text in den Strophen und in stonedtem Zeitlupentempo. Perfekt!

Übrigens, die Allah-Las kommen demnächst auf Europa-Tour, leider nicht nach Hamburg, aber the long journey nach Berlin werde ich wohl antreten. 

Die LP gibt es in jedem guten Plattenladen, momentan zurecht vielerorts ausverkauft.

allah-las.com
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Paul Messis – "Why?"

Vor kurzem ist das erste Album "The Problem With Me" von Paul Messis erschienen. Und es ist (erwartungsgemäß) richtig cool. Kaum jemand heutzutage spielt 60s Garage so ehrlich und authentisch wie Paul Messis, der von Mole und Marty (The Higher State), also von tip-top Fachleuten musikalisch unterstützt wird. Auf dem Album gibt es eine Menge Garage Folk Punk und einige selten schöne Fuzz-Momente. Dazu kommen Messis' astreine fed-up-of-society-downer-lyrics. Richtig gewundert und umgehauen hat mich aber diese Psych-Ballade namens "Why?". Zieht sie Euch mal rein, sehr laut bitte.

 Hier kann man das Album kaufen, und hier gibt es das Titelstück als Video!

 

Fire Dept. – "Touch On Me"

Zur Abwechslung mal was aus den 90ern und aus England. Kinks-inspirierter 3-Akkord Punk mit astreinem Text:

I need your arms to wrap around me
I need your legs to wrap around me, yay
I need your eyes to wrap around me
But what I always really really want and need is baby to put your touch on me

Da krieg sogar ich gute Laune, und das will was heißen.