The One Way Streets – "Jack The Ripper"

Zwischen Genie und Dilettantismus liegt ein schmaler Grat. Dieser Song hier ist so Genialitätsdurchflutet wie kaum etwas anderes auf der Welt – er ist perfekt. Ich wette eine Milliarde, dass keine Band der Welt mit massig Zeit zum Üben jemals eine bessere Version von "Jack The Ripper" aufnehmen könnte als es die One Way Streets 1967 getan haben. Wie so oft bei perfekten Dingen spielt Kommissar Zufall eine tragende Rolle. Verpasste Einsätze, Chaos beim Solo und mehr oder weniger improvisierter Text verbinden sich zu einem Werk von höchster Klarheit und musikalischem Liebreiz. Die One Way Streets bringen den Punk in die Garage, also mach die Ohren auf, Holmes, und die Augen zu.



The Sites N' Sounds – "T"

Viele Bands Mitte der Sechziger sahen das mit der B-Seite eher locker, doch was die Sites N' Sounds hier bringen, schlägt dem Fuzz den Boden aus: ein billiger Blues in A mit Dauergegniedel auf der Klampfe und einem Pseudobreak in der Mitte. Und nach sagenhaften 1:31 wird die Nummer ausgeblendet. Ich find's ziemlich lässig, auf jeden Fall besser als ne typische B-Schnulze. Passend auch der Name des Songs: "T".



Blues Inc. – "Tell Me Girl"

Monster magic Moodyness regiert diese Single, und das mit einer einzigen, eingängigen Melodie, die man nie im Leben wieder vergessen kann – wer es doch tut, ist ein Mensch ohne Herz und Verstand. Erstaunlicherweise kommt in diesem Song aus dem Jahr 1966 keine Farfisa-mäßige Quietsche-Orgel, sondern ein E-Piano zum Einsatz. Aber nicht einmal das kann diesem Hit in die Suppe pusten, im Gegenteil.

 Die Band kam übrigens aus Fort Wayne, Indiana. Und jetzt: Ohrwurm marsch!



The Hallmarks – "I Sit And Cry"

Ich hab überall nachgesehen, jedoch nirgendwo etwas über die Hallmarks herausfinden können. Macht aber nichts, denn wenn deren Story so spannend ist wie ihr Songaufbau, geht da eh nicht viel. Der Song beginnt verheissungsvoll, mit böse donnernden Toms und einem catchy Orgelriff. Nach ca. 1 Minute allerdings wird einem gewahr, dass da wohl nicht viel mehr passieren wird. Immerhin gibt's noch ein schickes Orgelsolo und einen Eunuchenmäßigen Abgang!


Fantastic Dee-Jays – "Get Away Girl"

Ein Hit der fantastischen Fantastic Dee-Jays aus Pittsburgh. Der Sound ist magisch, vor allem das Schlagzeug ist nahe der Perfektion. "But now it's my turn to see you cry, and now it's my turn to watch you die, and now it's my turn to see you fade away" – beinahe alles, was man über 60s Punk wissen muss, steckt in den 3 Minuten dieses Songs.