Woods – "Size Meets The Sound"

Würde man mich fragen "Was ist Deine Lieblingsband?" würde ich antworten "Blöde Frage". Würde der Fragende jedoch daraufhin eine Waffe auf mich richten und "Sag schon!" fauchen, wäre die Antwort: "Woods!".

"Bend Beyond" ist Woods sechstes oder siebtes Album, je nachdem wie genau man das nimmt, und wie alle ist es außerordentlich hervorragend. Auch wenn sie endgültig Abschied vom Lo-Fi Kassetten Sound der ersten Veröffentlichungen nehmen, klingt die LP null glatt oder überproduziert. Die Vorliebe für strange Sounds (Delay, Reverb, Bandecho, Fuzz) und alte Instrumente lässt ihre Wurzeln im Underground, während der Baum kontinuierlich wächst und Sänger Jeremy Earl eine unglaubliche Melodie nach der anderen auf Tasch hat. 

"Size Meets The Sound" ist eines der vielen Highlights auf "Bend Beyond", mit dem tollen 12saitigen Thema, superverzerrten Gitarren im Hintergrund und den vielen coolen Ideen zwischendrin.

Genau wie die Allah-Las LP ist auch "Bend Beyond" momentan fast überall ausverkauft, am besten also direkt beim Bandeigenen Label ordern und dabei gleich noch alle anderen erhältlichen Veröffentlichungen mitnehmen. Ist ja bald Weihnachten, und unterm Baum macht sich eine Woods Platte besonders gut.

 

Allah-Las – "Long Journey"

Die Allah-Las kommen aus Kalifornien, haben just ihre erste LP veröffentlicht (auf der ihre beiden Singles auch enthalten sind) und spielen einen extrem lässigen West Coast Surf Garagen Psych. Hier covern sie "It's Been A Long Journey" der Roots von 1965, mit leicht umgewandeltem Text in den Strophen und in stonedtem Zeitlupentempo. Perfekt!

Übrigens, die Allah-Las kommen demnächst auf Europa-Tour, leider nicht nach Hamburg, aber the long journey nach Berlin werde ich wohl antreten. 

Die LP gibt es in jedem guten Plattenladen, momentan zurecht vielerorts ausverkauft.

allah-las.com
facebook Fanpage

The Story Tellers – "Cry With Me"

Es gibt viele uptempo Moody Garage Balladen, diese sticht heraus. Denn Sänger Billy Chinnock meinte es hörbar ernst mit seiner Teen Angst. Dazu die bleierne Fuzzgitarre. Cool! In Punkto Tiefe im selben Fahrwasser wie die Unrelated Segments.

Danny Federici, der hier eine quasi nicht hörbare Orgel spielt (anders, als auf der B-Seite, die ich demnächst poste), war später Organist in Bruce Springsteens "E Street Band".

Sänger Bill Chinnock nahm in den 70er und 80er Jahren noch einige erfolgreiche Alben auf, 2007 jedoch sich selbst das Leben. A broken man. R.I.P.