The Young Sinclairs – "Nothin' To Say"

The Young Sinclairs sind eine Garagenband aus Roanoke in Virginia, USA. 

Ihr Ziel ist es nicht, mit Knochenketten behangen ein brüllendes Fuzz-Inferno heraufzubeschwören, im Gegenteil: mit einer 12-saitigen Gitarre, tollem Songwriting und eleganter Gelassenheit bewegen sie sich eher in der Byrds/Kinks/Beatles Galaxie des Garagenpunk Universums.

Und selbst wenn es mal nihilistischer 3-Akkord "Punk" sein soll, klingt es bei den Young Sinclairs federleicht und schwingend, so wie "Nothin' To Say" von ihrer letzten Single "Hurt My Pride". Diese hat Mastermind Sam Jones Lunsford im Alleingang eingespielt und ist Anfang 2013 auf dem französischen Label "Reqiuem pour un twister" erschienen. Man kann sie direkt über die Bandcamp Seite der Band bestellen, aber flott, sind nicht mehr viele da!

The One Way Streets – "We All Love Peanut Butter"

Heiliger 3-Akkord Teen Beat aus Ohio, die perfekte Mischung aus Punk, Poetry und Attitude. Man fragt sich, welche Errungenschaft mehr wiegt – dass es Menschen gibt, die diesen Song aufgenommen und auf eine Schallplatte gepresst haben? Das, was der Typ am Tambourin spielt? Die Zeile "Peanuts are nice but the acid is rare"? Der Sound der Gitarre ab 1:48? Oder ist es doch die B-Seite dieser Single, die unglaublich fantastische Version von "Jack The Ripper"? Mag jeder für sich selber entscheiden. Jetzt erstmal alle alles auf 10 drehen und mitsingen! 

WE ALL LOVE PEANUT BUTTER

People on earth they're gonna die
Boys just drop but girls they die
You and I will take a trip now
And do the things that Superman did now

We all love peanut butter

We'll take a feather and fly it for a loop
And maybe do a swan dive from a roof
Some say she's a craze and some say I'm a nut
Peanuts are nice but the acid is rare

With your butt on hands thats written on the page
With the atom bomb you'll be up in a cage
My story is coming close to an end
Make sure it's a story and not your best friend

We all love peanut butter


The Viceroyes – "That's How I Do It"

Aus dem Off kommt plötzlich die dickste Bombe seit der Erfindung der Garagen Beat Waffe: The Viceroyes, aus Hamburg, ehemals Knight Templars; 3 Männer mit Stil, Geschmack und mit der besten LP seit 1000 Jahren. Ich habe mich selten so sehr über eine Platte gefreut wie über diese.
Die Viceroyes sind keinesfalls "Nerds", auch wenn sie auf dem Cover so gucken – sie sind Profis. 66er Garagensound in allen Facetten, schnell, langsam, mit und ohne Fuzz, fröhlich, traurig, nur Hits, null Ausfälle. Noch dazu sind sie super nett und das beste: sie treten am 18. April im Hafenbahnhof auf, ich möchte alle Hamburger Besucher dieser Seite hiermit auffordern, dieses Konzert zu besuchen, oder eben ahnungslos und trist zu verkümmern.

Hier ist das schöne Video zu "I Cry Now"

http://www.youtube.com/embed/W4p6N9tLDeo

Und hier ist "That's How I Do It"

 LP kann man bei 

http://copasetic.de/
oder
http://soundflat.de/shop/shop.cfm

kaufen. Nicht kann, sondern muss. 

Velvet Illusions – "Velvet Illusions"

Jede halbwegs vernünftige Band hat einen eigenen "Theme Song", aber diesen hier zu toppen dürfte wahrhaft schwierig werden, denn das Theme der Velvet Illusions ist unfassbar gut. Es gibt überhaupt gar nichts zu mäkeln, alles ist perfekt, eines der besten Lieder auf der ganzen Welt. Ohne Scheiß.

Die Band kam aus Los Angeles, hat 3 Singles veröffentlicht, dies war ihre letzte. Aus dem Jahr 1967.

The Saints – "Girl Forgive Me"

Einer meiner liebsten Garagen Songs, der leicht schräge Background Gesang ist extrem gut. Und die Orgel, das Songwriting, und alles. 9/10, wenn nicht mehr. In meinem Buch zumindest, in "Teen Beat Mayhem" hat der Song nur eine 4 gescored. (Un-) Heiliger Wischmop! Sind die besoffen? Vielleicht liegt es an der nicht vorhandenen Gitarre oder dem "geringen" Sammlerwert, denn es wurden vermutlich 1000+ davon gepresst damals und die Single ist sogar heute noch relativ "günstig". Naja, wen interessiert das denn schon, und scheiß auf alle Ratings dieser Welt, vielleicht musst Du auch nur den Volume Knopf auf mehr als 4 drehen ... 9 ... oder mehr, würde ich sagen.

Die Band kam aus der Bronx, NY. 1967. Auch schon wieder geil.

 

 

The Hierophants – "The Untimely Death Of The One You Love"

Diese Woche gab es seltenen Anlass zur Freude, denn: ein Paket aus dem weit entfernten Geelong, Australien, landete in meinem Briefkasten. Geelong, das wisst Ihr ja inzwischen, ist das Zentrum des Universums. Dort wurden He-Man, George Harrison, Elvis, Big Mama Thornton, Robin Hood, Link Wray, Psycho Mantis, Sponge Bob und Mutter Theresa geboren, und teilweise leben sie auch immer noch oder wieder dort. Und gehen auf Konzerte der Frowning Clouds und der Living Eyes.

Wer da sonst noch lebt, ist z.B. Zak Olsen, seines Zeichens Gitarrist und Sänger bei den Frowning Clouds. Und wenn dem der Hype auf den Keks geht, geht er in eine seine anderen Bands und bastelt was anderes, z.B. bei den Hierophants.

Deren E.P. regiert. "The Untimely Death Of The One You Love" klingt ein wenig nach Frowning Clouds, aber auf Tranquilizern: ordentlich Reverb auf die Gitarre plus eine eingängige Melodie. Dann gibt es noch "Wray Gunn", der Titel sagt alles, es sei denn, Du bist auf einem Ohr blöd. "Beat Your Chest For The Hierophants" ist das beste meditative Gedröhne seit "We Will Fall" von den Stooges, und "Death And Burial Of The Hierophants" schließt den Kreis und haut eine Kerbe direkt neben das erste Stück. 

"Recorded February 2010 with Webcam and Audacity" ist dann die Fußnote, die alles perfekt macht. Erschienen auf dem momentan besten Label der Welt: ANTI FADE, aus, Sie haben es erraten, Geelong in Australien. 

Hier kaufen, bevor es zu spät ist und Du sterben musst! Es gibt nur 300!

The Fugitives – "Mean Woman"

Ich mag Songs, bei denen der Schlagzeuger die ganze Zeit auf dem Ride Becken unterwegs ist. Überhaupt spürt man hier, Anfang '65, noch Reste der großen Surf-Welle. In der Struktur relativ vorhersehbar, nichts desto trotz ein tolles Lied mit großartigem Refrain. Unter den unzähligen Bands, die sich in den 60ern "The Fugitives" nannten, "flohen" diese hier aus oder nach New York City.

Sir Winston & The Commons – "Come Back Again"

Noch eine Single auf dem soma Label. Die A-Seite kennt ja jeder von Back From The Grave Vol. 1: "We're Gonna Love", ein kruder Dancefloor Fuzz Punker. Doch Moment: A-Seite? Nix, die A-Seite ist dieser Song hier, eine leicht poppige moody Nummer namens "Come Back Again". Vermutlich die Entscheidung des Produzenten, das gefälligere Lied auf A zu packen. Auf jeden Fall macht es seinem Namen alle Ehre: kommt mit seiner Melodie immer wieder in Dein Ohr gekrabbelt. Und bestätigt doch: auch die B-Seite immer anhören, man könnte einiges verpassen.

The Boys Next Door – "Suddenly She Was Gone"

Die erste von drei Singles der Jungs von nebenan – nebenan vorausgesetzt, Dein Haus stand 1965 in Indianapolis. Wie alle anständigen Schlagzeuger war auch dieser offensichtlich Fan von Ringo Starr, der Sänger ist top mit seinem Tambourine, jetzt noch ein Fuzz-Solo und der Song ist unsterblich! ... Nein, statt dessen ein Orgel-Break, auch sehr cool, aber so bleiben die Boys Next Door eine Spur zu brav, um aus eben dieser Rolle herauszufallen. Vielleicht wollten sie es ja auch gar nicht.